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Grenzschichtwindkanal

Der virtuelle Windkanalrundgang aus dem Video kann auch durch Anklicken der Schaltfläche unten selber gesteuert werden. Dabei erhalten Sie zusätzliche Informationen durch Anklicken der Informationsfelder und Videos innerhalb des virtuellen Windkanalrundgangs.

virtueller Windkanalrundgang

Windkanalversuche gehören seit vielen Jahren zu den wichtigsten Entscheidungshilfen bei der Lösung komplizierter aerodynamischer Aufgaben.
Ursprünglich wurden sie für Anwendungen in der Flugzeug- und Fahrzeugaerodynamik entwickelt. Die Windströmung, die z.B. Formel 1 - Fahrzeugmodellen zugeführt wird, kann als sehr glatt und turbulenzarm bezeichnet werden. Im Gegensatz hierzu basieren Windkanäle, die für Bauwerksuntersuchungen eingesetzt werden, auf einer naturgetreuen Simulation des rauen und turbulenten atmosphärischen Windes. Im Rahmen langjähriger Forschung auf dem Gebiet der Gebäudeaerodynamik wurde ein spezieller Windkanaltyp, der so genannte Grenzschichtwindkanal, entwickelt. Gezielte Einbauten steuern hier die Windkanalströmung derartig, dass der ‚Laborwind’ für den Modellversuch maßstäblich zu den Stürmen in der Natur nachgebildet wird. Typische Gebäude, die in einem Grenzschichtwindkanal untersucht werden, sind Großbauwerke wie Fußballstadien, Brücken, Fernmeldetürme, Hochhäuser oder Kühltürme. Untersuchungsgegenstand kann z.B. die Ermittlung der Windlast sein, oder auch Tests zur Schwingungsanfälligkeit oder zum Windkomfort.


Bild 1: Grenzschichtwindkanal im Gebäude IA vor dem Umzug

Die Forschungsgruppe Windingenieurwesen und Strömungsmechanik (WIST) vertritt an der Fakultät die Lehre und Forschung in der Bauwerksaerodynamik, in den damit in Verbindung stehenden Gebieten der Dynamik der Tragwerke - insbesondere der winderregten Zufallsschwingungen - und der probabilistischen Sicherheitstheorie sowie in der Strömungsmechanik im Bauwesen. Sie ist aus der Arbeitsgruppe Aerodynamik im Bauwesen hervorgegangen, die von 1974 bis zum Jahr 2001 auf diesen Forschungsgebieten tätig war. WISt betreibt den Grenzschichtwindkanal des Instituts für Konstruktiven Ingenieurbau der Ruhr-Universität Bochum, der im Jahre 1977 unter der Leitung des damaligen Inhabers der Arbeitsgruppe, Prof. Dr.-Ing. H.-J. Niemann, aufgebaut und seitdem erfolgreich unterhalten und ausgebaut wurde, s. Bild 1.
 
Mit dem atmosphärischen Grenzschichtwindkanal verfügt die RUB über ein einzigartiges Labor, das die Beurteilung von Windlasten auf Brücken ermöglicht. Dieser Windkanal bietet eine Plattform für die effektive Modellierung komplexer turbulenter Windszenarien und verfügt über Einrichtungen, die in der Lage sind, sowohl fremderregte als auch selbsterregte Schwingungen zu analysieren. Darüber hinaus ist er mit hochentwickelter Messtechnik ausgestattet, um Geschwindigkeiten, Oberflächendrücke, Kräfte und Modellschwingungen zu messen. Die Arbeitsgruppe für Windingenieurwesen und Strömungsdynamik (WIST) verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Bauwerksaerodynamik und beherrscht die Durchführung komplexer Analysen dynamischer Windlasten auf verschiedene Brückenkomponenten.

 

Wegbeschreibung Grenzschichtwindkanal

Eingang IAN Versuchshallen auf Straßenebene I-Nordstraße

→ eine Etage im Treppenhaus hoch gehen

→geradeaus durch die dicke graue Tür

→ nächste Möglichkeit links, kleiner Gang mit gelber Tür.

Der Windkanal liegt im Zwischenbereich von IAN und IBN.